Oscar Arnulfo Romero

 

 

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Leben und Wirken

Seit dem Ende der 60er Jahre hatten Seminaristen die Landarbeiter in der "Christlichen Föderation der salvadorianischen Bauern" (Feccas) organisiert. Es gab Streiks und Landbesetzungen. Die Oligarchen schickten das Militär. Auf die wachsende Repression reagierten seit Anfang der 70er Jahre gleich mehrere Guerilla-Organisationen. Das halbe Priesterseminar von El Salvador schloss sich diesen Gruppen an, die nur stark genug waren für einzelne Attacken, Anschläge und Entführungen. 

Es hatte seinen Sinn, Dass am 22. Februar 1977 gerade Romero zum Erzbischof gewählt wurde. Er war vorher Bischof von San Miguel, einer stockkonservativen und militärfreundlichen Garnisonsstadt im Osten des Landes. So wie die Stadt, dachte man im Vatikan, so der Bischof. Er sollte Schluss machen mit der Agitation seiner Seminaristen. Und wie um dies warnend zu unterstreichen, ermordete eine Todesschwadron am 12. März 1977 den Landpfarrer Rutilio Grande, der in Aguilares im Norden von San Salvador die Bauern organisiert hatte.

Grande war ein enger Freund von Romero. Der Mord an ihm hatte nicht die gewünschte Wirkung. "Von da an hat sich Romero verändert", sagt später Arturo Rivera y Damas, sein direkter Nachfolger im Amt des Erzbischofs. Romero boykottierte fortan alle staatlichen Empfänge. Stattdessen besuchte er Armenviertel und Bauerngemeinden. In seinen sonntäglichen Predigten trauerte er um die Opfer - und nannte die Täter. Er forderte den damaligen US-Präsidenten Jimmy Carter öffentlich auf, die Militärhilfe für El Salvador zu streichen.

Kein Wunder, dass der aufmüpfige Bischof in den Augen von Oligarchen und Militärs längst zum gefährlichen Kommunisten mutierte. Eine Woche vor seinem Tod wurde neben seinem Altar ein Sprengsatz endeckt und entschärft. Die rechte Tageszeitung El Diario de Hoy hetzte, die Militärs sollten "schon einmal ihre Gewehre ölen". Am 20. März 1980 wurde er beim Lesen einer Messe in San Salvador erschossen.

 Im Vatikan läuft seit Jahren ein Verfahren zu seiner Seligsprechung, für die Armen El Salvadors ist er längst der "Heilige Romero von Amerika". 

unter Verwendung eines TAZ-Artikels von Toni Keppler

Zitate:

2.3.1980: 

"No pensemos que nuestras muertas y muertos se han apartado de nosotros; siguen amando las mismas causas por los cuales murieron; se les han querido matar y están más presentes que antes en este proceso del pueblo." 

Wir sollten nicht denken, dass unsere Toten uns verlassen haben; sie lieben noch immer die selben Ideale, für welche sie starben. Sie wollten sie töten, doch jetzt sind sie im Kampf des Volkes lebendiger denn je. 

In einer Predigt einen Tag vor seiner Ermordung am 23.3.1980:

"Kein Soldat ist gezwungen, einem Befehl zu folgen, der gegen das Gesetz Gottes verstößt. Es sind Brüder aus unserem eigenen Volk, die ihre eigenen Brüder auf dem Land töten. Niemand muss einem unmoralischen Befehl gehorchen. Im Namen Gottes und im Namen dieses leidgeprüften Volkes, dessen Klagen jeden Tag lauter zum Himmel steigen, ersuche ich euch, bitte ich euch, befehle ich euch: Hört auf mit der Repression!"